Der Sonnenstein mit Skywalk

Der Sonnenstein liegt an der niedersächsisch thüringischen Grenze im schönen Eichsfeld. Er befindet sich in 486 Meter Höhe auf einer waldlosen Kuppel am Rande des Ohmgebirges. Bei klarer Sicht bietet sich in nördlicher Richtung ein Blick in den Harz. Das Kyffhäusergebirge ist in Richtung Osten zu sehen, in südlicher Richtung das Ohmgebirge und schließlich im Westen die Goldene Mark.

Zur Geschichte:
Nach Karl Duval „Das Eichsfeld oder historisch-romantische Beschreibung aller Städte, Burgen, Schlösser, Klöster, Dörfer und sonstiger beachtenswerter Punkte des Eichsfelds“ (erschienen 1845) ist anzunehmen, dass sich auf der Höhe des Sonnensteins ein Opferort zu Ehren der Sonne befand. In seinem Buch beschreibt er die Sonnenverehrung der Germanen auf dem Berg und die Sagen über den Sonnenstein. Geschichtsforscher erwähnen hier eine frühgeschichtliche Wallanlage – die Urbenschanze. Diese wird in älteren Urkunden bis zum 18. Jahrhundert nur als „Stein“ oder Graseforst bezeichnet. Sie liegt unmittelbar über dem Steilhang des Westrandes der Hochfläche des Sonnensteinmassivs, 700 Meter nordwestlich von Holungen. Es handelt sich um eine trapezförmige kleine Anlage von nur 16 m Seitenlänge mit breitem Tor im Westen, während im Norden und Süden sich je ein Graben zwischen einem höheren Außenwall und einem flachen Innenwall befindet. Es ist nicht zu entscheiden, ob das etwas erhöhte Innere natürlichen Ursprungs ist oder künstlich erhöht worden ist. (Quelle: Eichsfelder Heimathefte – Sonderausgabe 1966)

Das Friedenskreuz auf dem Sonnenstein:
Anlässlich des 100. Geburtstages des Heimatdichters und Pfarrers Dr. Hermann Iseke wurde 1956 ein 10 Meter hohes Kreuz aufgestellt und ein Gedenkstein am Fuße des Berges, vor dem Braunen Bühl, enthüllt. Nach der Wiedervereinigung wurde 1990 das Kreuz erneuert. 2007 wurde es durch ein beleuchtetes Metallkreuz ersetzt.
Der Platz lädt zum Verweilen ein. Genießen Sie den Augenblick und die Aussicht in die Ferne, wobei Sie bei jeder Lichtveränderung die Bilder unterschiedlich wahrnehmen und unvergessliche Eindrücke gewinnen.
Der Sonnenstein ist aber mehr als nur eine historische Stätte und ein Aussichtspunkt.
Für Botaniker ist er etwas ganz Besonderes, da man von Frühjahr bis Herbst
ständig neue Pflanzen entdecken kann. Auch Schmetterlings- und Vogelexperten finden hier Außergewöhnliches.

Aussichtsplattform am Sonnenstein

Blick vom Sonnenstein in Richtung Duderstadt
Foto: studio1

Am 24.05.2017 wurde die Aussichtsplattform auf dem Sonnenstein eröffnet.

Es ist nicht möglich, mit Fahrzeugen direkt bis zur Aussichtsplattform zu fahren. Parkplätze sind am Fuß des Sonnensteins vorhanden.

Eine Informationssteele am Parkplatz informiert Sie über die 2 möglichen Wanderwege, um zur Aussichtsplattform zu gelangen. Vom Parkplatz aus ist der Aufstieg in ca. 15 Minuten zu bewältigen. Die Wege sind nicht barrierefrei.

Der Besuch der Aussichtsplattform sowie der Parkplatz sind kostenlos. Die Aussichtsplattform hat keine Öffnungszeiten. Sie ist jederzeit zugänglich.

Wir wünschen Ihnen einen guten Ausblick und viel Spaß!

Technische Daten der Aussichtsplattform
Gesamtlänge 14,00 m
Länge der Auskragung des Glassteges über die Klippe: 9,00 m
Gesamtbreite 2,80 m
Laufbreite 1,80 m
Die Tiefe der durch den Glasboden unterhalb sichtbaren Geländeoberfläche liegt zwischen 33 m - 90 m
Gesamtgewicht der Konstruktion 11,37 t
Glasbrüstung seitlich 1,8 cm Verbundsicherheitsglas
Glasbrüstung stirnseitig 2,2 cm Verbundsicherheitsglas
Glasboden begehbar 5,2 cm Verbundsicherheitsglas

Die Sagen vom Braunen Bühl

Fährt man unterhalb des Sonnensteins durch die „Porta Eichsfeldica“, so erhebt sich rechts ein eigenartig geformter Hügel, der Braune Bühl, in der Form einem flachen Zuckerhut ähnlich. Nach dem Historiker Freiherr von  Wintzingerode-Knorr ist er eine der früheren Grenzmarken zwischen Sachsen und Thüringen. In seinem Werk „Die Wüstungen des Eichsfeldes“ wird hier in der Gegend, wo früher auch das Dorf Graseforst gelegen haben soll, ein  Wartturm erwähnt. Nach einer Urkunde von 1440 wurde der Bau dieser Warte mit Genehmigung des Erzbischofs von Mainz beschlossen.

Für den heutigen einfachen Wanderer ist der Braune Bühl jedoch ein auffälliger, kegelförmiger Berg, der in der Feldflur Graseforst liegt und dessen Entstehung nicht leicht zu erklären ist. Von einer Warte ist hier am Braunen Bühl aber schon lange nichts mehr zu sehen. Wie die Erhebung entstanden und zu dem Namen Riesenhügel gekommen ist, darüber weiß wieder die Sage zu berichten:

In der Zeit, als auf der Erde noch Riesen hausten, wanderte einer von ihnen von Osten kommend dem Rhein zu. Eines Morgens war er aus der wegen ihren vielen Sandes bekannten Mark Brandenburg aufgebrochen. Gegen Abend kam er in das Tor, dessen Pfeiler die scharfen Kanten des Sonnensteins und des Ohmgebirges bilden.
Überrascht von dem entzückenden Anblick, welcher sich ihm nach Westen bot, setzte er sich hier nieder und genoss den Anblick der schönen Gegend. Zuletzt schlief er ein. – Als der Riese erwachte, stand die Sonne längst wieder am Himmel. Er erhob sich und wollte wieder weiter. Da merkte er, dass seine Stiefel märkischen Sand enthielten. Er zog den einen Stiefel aus und schüttete den Sand auf den Boden. Auf den so entstandenen Hügel schüttete er auch den Inhalt des anderen Stiefels. Die Bewohner der umliegenden Gegend, von denen einige den Vorgang beobachtet hatten, nannten die so entstandene Erhebung den „Riesenhügel“.

Eine andere Erzählung über diesen Hügel lautet:
Einst wurde im Himmel eine Hauptreinigung vorgenommen. Als der Kehricht auf einen Haufen zusammengebracht war, wusste man ihn nirgendwo zu lassen; da gab St. Peter den Befehl, eine Öffnung in den Himmel zu machen und den Staub auf die Erde zu schütten. Das geschah. Und da die Öffnung gerade über der Eichsfeldischen Pforte lag, entstand hier aus Himmelsstaub ein sandiger Hügel, der auch Himmelsberg genannt wurde.